Was ist Burnout eigentlich?
Ich würde fast sagen, es gibt so viele verschiedene Gesichter von Burnout, wie es Menschen gibt. Burnout ist immer eine persönliche Reaktion auf die Anforderungen am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund gibt es auch kein Standartverfahren, wie Burnout behandelt werden kann. Jeder empfindet etwas anderes als belastend. Das bedeutet, dass dich nicht die Arbeit an sich krank macht, sondern dein persönlicher Umgang mit der Arbeit. Wenn du ausgebrannt, müde, abgeschlagen und lustlos bist und dich dazu krank fühlst, bist du ausgebrannt.
Die Symptome für Burnout sind sehr zahlreich und von Mensch zu Mensch verschieden. Ich möchte nur ein paar beispielhaft nennen: Schlafprobleme, verändertes Essverhalten, verminderte Konzentration, Herzrasen, Angszustände, Panikattakken, Schwindel, Kopfschmerzen und vieles mehr.
Der Körper schlägt Alarm! Er gibt dir ein Stop Signal. Letzendlich unterstützt dich dein Körper. Er zeigt dir, dass du zu lange einen Weg gegangen bist, der dir nicht gut tut. Insofern ist Burnout etwas Gutes. Er ist eine Chance mit etwas aufzuhören, was dir schadet. Du musst etwas in deinem Leben ändern, jetzt, sofort, sonst fährts du deine Gesundheit völlig gegen die Wand! Forsche nach deinen persönlichen Ursachen für Burnout und beseitige diese.
Im Anfangsstadium von Burnout, können dir ein paar Coachingstunden helfen. Hier arbeitest du die Ursachen für dein Ausgebranntsein heraus und machst einen Plan, wie es für dich weiter geht. Im Endstadium braucht es oft einen stationären Aufenthalt. Es ist eine wirklich ernst zu nehmende Erkrankung, die auch professionell behandelt werden muss. Oft ist der Schritt am schwersten, indem du dir eingestehen musst, dass du Hilfe brauchst.
Strategien gegen Burnout:
Heute möchte ich dir relativ leicht umsetzbare und sehr wertvolle Strategien vorstellen, die dich vor einem BO schützen können.
Nimm dir ein Blatt Papier zur Hand und male ein Gefäß darauf. Zeichne daneben eine senkrechte Skala mit der Null % unten und einer 100 % oben. Die Skala zeigt dein persönliches Level an Energie zum jetzigen Zeitpunkt. Dann machst du auf der Skala einen Strich auf der Höhe, auf der du deine Energie oder Kraft derzeit empfindest. Schreibe dann die Prozentzahl zwischen 0 und 100 neben deinen Strich. Dann machst du einen weiteren Strich, wo du gerne hin möchtest auf dem Energielevel. Es sollte so viel sein, dass du sagst, ja, damit kann ich leben und arbeiten und es geht mir gut dabei.
- nimm dir ein Papier und unterteile es in zwei Spalten. In die erste Spalte schreibst du die Beschäftigungen, die du ungern machst und für die du nichts zurück bekommst. In die zweite Spalte kommen die Dinge, die dir Spass machen und die dir Befriedigung bringen. Überlege, was hat mir früher gut getan? Was hat mir Spass gemacht? Am Ende müsste im Augenblick ein Ungleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen sein.
- Überlege, wie du in Zukunft die Nutzenseite verstärken kannst. Was kannst du tun, was dir Energie bringt und Kraft gibt? Plane Aktivitäten, die dir Spass machen bewusst in den Tag ein, auch wenn du dich müde und lustlos fühlst. Dinge die Spass machen, bringen Kraft und Energie, auch wenn es dich erst einmal Überwindung kostet.
- Setzt dich in Bewegung, treibe Sport, gehe an die frische Luft und laufe, fahre Rad oder gehe einfach spazieren. Das baut Stress ab und entspannt.
- Prüfe, welche Arbeiten du abgeben kannst und delegiere.
- Nimm dir täglich Zeit für Ruhepausen und sorge für Entspannung. Hier gibt es viele Hilfsmöglichkeiten. Finde dein persönliches Entspannungstool. Timeout statt burn out heißt hier die Devise. Geregelte Pausen und Essenszeiten sind Pflicht am Arbeitsplatz.
- Suche und erkenne deine Mechanismen der Selbstsabotage. Womit setzt du dich immer wieder selbst unter Druck? Was sind deine persönlichen Antreiber? Hier ist es oft sehr hilfreich einen Coach zu Rate zu ziehen. Du bekommst den nötigen Abstand viel leichter mit Hilfe von aussen. Dieses Thema arbeite ich mit jedem einzelnen meiner Burnout Klienten. Wenn du deine Antreiber gefunden hast, wähle einen anderen Umgang mit ihnen.
- Überprüfe dein Denken auf unrealistische Erwartungen an dich und andere. Du kannst es nicht jedem Recht machen und du bist auch nicht für alle verantwortlich. Du kannst nur an dir arbeiten, andere kannst du nicht verändern, auch wenn du es noch so gerne willst. Wenn du vom Anderen nicht das bekommst, was du dir wünscht, kannst du nur schauen, wie du selbst damit umgehst und dein Verhalten ändern, dass es dir besser geht. Solange dein Selbstwertgefühl davon abhängig ist, dass du anderen hilfst, und Anerkennung dafür erwartest, verstärken sich Burnout Symptome.
- Pflege deine sozialen Kontakte! Treffen mit Freunden lassen dich von der Arbeit abschalten.
- Sorge für guten Schlaf und Entspannung am Abend.
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