Schaue auf das Gute!

In diesem Beitrag geht es darum, wie es gelingen kann, den eigenen Blick auf das Gute zu richten.

Warum sehen wir häufig das Schlechte bevor wir das Gute sehen? Wie kommt es, dass wir mehr Kritik hören, als Lob. Und, dass das Glas eher halb leer ist als halb voll?

Kennst du das? Du schaust morgens aus dem Fenster, es regnet und du ärgerst dich über das schlechte Wetter. Schwupps, ist es schon passiert. Du wertest: Regen bedeutet schlechtes Wetter! Warum fällt es uns so schwer, Sonnenschein und Regen einfach als neutrale Wetterzustände anzusehen und sie nebeneinander zu stellen? Nachdem in Deutschland im letzten Jahr so ein heißer und trockener Sommer war, habe ich in diesem Jahr den Eindruck, dass wir den Regen in diesem Jahr auch ab und zu als wohltuend empfinden und uns bewusst geworden ist, wie wichtig er für die Natur ist. Welches Wetter ist nun gut oder schlecht? Ist eine Bewertung hilfreich?

Auch in der Arbeit ist es üblicher kritisiert als gelobt zu werden. Es gibt viele Workshops zum Thema Feedbackkultur und dazu, wie wir lernen können Kritik anzunehmen und für uns nutzbar zu machen. Auf der anderen Seite kommt Lob und Anerkennung häufig zu kurz. Workshops dazu finden weitaus seltener statt. Es wird vorausgesetzt, dass Dinge gut laufen. Dabei wäre es so wertvoll zu hören, was alles gut gelaufen ist und was man geschafft und gut gemacht hat.

Positives Denken wird uns nicht in die Wiege gelegt, wir müssen es uns erarbeiten und uns selbst aneignen. Das heißt nicht, dass wir alles Negative ausblenden sollen. Im Leben gibt es immer beide Seiten. Um Glück empfinden zu können, müssen wir auch traurig sein können. Aber worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, das können wir selbst bestimmen.

Fast alle großen Erfolge haben mit positivem Denken zu tun, weil dann jemand an etwas geglaubt und es umgesetzt hat. Auch entgegen der Meinung anderer, die es zunächst für unmöglich gehalten haben. Alle Träume und Vorstellungen, die wir von unserem zukünftigen Leben haben, sind positives Denken.

Positives Denken hat viele Vorteile für dein Leben: Es macht glücklich und hilft dir dabei, immer wieder aufzustehen. Es kann dir bei Krankheiten helfen, schneller gesund zu werden. Es ist eine wichtige Voraussetzung für persönliche und berufliche Erfolge. Du lernst selbst zu entscheiden was du denken möchtest und das eröffnet dir neue Möglichkeiten. Es stärkt dein Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein und macht dich offen für Neues.

Ich möchte dir ein paar Anregungen geben, wie es dir gelingen kann, auf die Guten Dinge zu schauen. Probiere für dich aus, welcher der folgenden Tipps dir liegt.

Versuche grundsätzlich weniger zu werten. Das Wetter ist wie es ist. Es ist weder gut noch schlecht. Du kannst dich entsprechend anziehen, sodass du weder frierst noch schwitzt oder nimm einen Regenschirm mit, wenn du aus dem Haus gehst. Versuche stattdessen deine Umgebung einfach nur wahrzunehmen. Wenn es regnet, rieche die Luft und schaue dir die Natur an. Freue dich mit der Natur, dass sie Regen bekommt. Wenn du nach Hause kommst, koch dir einen Tee, mach es dir gemütlich, zünde dir eine Kerze an und genieße die heimelige Stimmung drinnen, während es draußen regnet, statt dich über die Dunkelheit und die Nässe zu ärgern. Gelingt dir das, wird es dir besser gehen.

Versuche so den negativen Gedanken deine Aufmerksamkeit zu entziehen. Gib ihnen keine Macht über dich, sonst zerstören sie deine Laune. Richte deine Aufmerksamkeit auf die positiven Gedanken. Die negativen Gedanken sind deshalb nicht verschwunden, aber deine Aufmerksamkeit geht woanders hin. Wenn du in Sorgen, Ängsten oder Selbstvorwürfen festhängst, ziehe in Gedanken einen Schlussstrich und wende dich anderen Dingen zu. Die negativen Gedanken helfen dir ja sowieso nicht weiter.

Mein nächster Tipp hat mit deiner Körperhaltung und Mimik zu tun. Versuche dich bewusst zwischendurch aufzurichten und zu lächeln. In einer guten aufrechten Haltung kannst du anders wahrnehmen. Wenn du dazu lächelst, bringst du dich in eine positive Stimmung. Durch Lächeln werden Glückshormone freigesetzt. Du fühlst dich leichter, besser und freier.

Wenn du in einer schwierigen Situation steckst, dann nimm die Hindernisse als Herausforderungen an und betrachte Fehler als Lernfelder. Stehst du zum Beispiel in einer Warteschlange, dann kannst du dich über die verlorene Zeit ärgern, oder du siehst sie als gewonnene Zeit für dich. Du kannst die Schlange weder durch Schimpfen, noch durch Ärgern beschleunigen. Betrachte die Wartezeit als Auszeit oder Pause und versuche diese frei gewordene Zeit bewusst zu genießen.

Oder: Wenn du keinen Parkplatz direkt vor der Türe findest, kannst du dich darüber ärgern, oder du genießt die Chance auf einen kleinen Spaziergang bis zu deinem jeweiligen Ziel. Beim Putzen kannst du dich über Bewegung und Abwechslung deines Alltags freuen und am Ende fühlt sich ein sauberes Zimmer besser an, als ein dreckiges.

Sind große, existenzielle Themen negativ behaftet, ist es oft sehr schwer, darin etwas Positives zu finden. „Es wird schon zu etwas gut sein“, ist ein wenig hilfreicher Ratschlag für jemanden, der etwa gerade einen schlimmen Verlust betrauert. Aber im Kleinen gibt es unzählige Möglichkeiten, mal genauer hinzuschauen und das Positive herauszufinden. Und schließlich wird dir das dann auch bei größeren Themen gelingen.

Du kannst auch aufschreiben, wofür du dankbar bist. Auch so richtest du deinen Blick weg vom Mangel und hin zu schönen Dingen. Es können jeden Tag dieselben Dinge sein. Wichtig ist, dass du bemerkst, dass sie da sind und mit der Zeit wird sich dein Blick ändern auf das, was positiv ist.

Positiv zu denken, bedeutet die volle Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Verabschiede dich von dem Gedanken, dass du das Opfer bist, dem Schlimmes wiederfährt. Du hast viel mehr Aspekte deines Lebens selbst in der Hand, als dir manchmal bewusst ist.

Ein weiterer Tipp ist: Vergleiche dich nicht mit anderen. Es gibt immer jemanden, der erfolgreicher ist, die bessere Figur hat oder hübscher aussieht. Diese Vergleiche machen uns unglücklich. Versuche, die Dinge nicht in besser und schlechter zu kategorisieren, sondern wertfrei nebeneinander zu stellen. Du siehst anders aus, als dein Freund. Du bist in anderen Dingen erfolgreich, als die mit der du dich vergleichst. So kannst du wertschätzen, was gut an dir ist und was bereits da ist. Und bestimmt ist da viel!

Ich wünsche dir viele positive Gedanken. Überlege dir heute, was gut ist in deinem Leben und unbedingt so bleiben soll. Du findest bestimmt einiges!

Deine Maja Günther