In diesem Beitrag geht es darum, wie wir es schaffen im Hier und Jetzt zu leben. Was hält uns davon ab, Dinge gleich zu tun, anstatt sie aufzuschieben? Welche Vorteile hat es, im gegenwärtigen Moment zu leben? Welchen Unterschied macht es, wenn wir uns gedanklich eher in der Zukunft oder der Vergangenheit aufhalten?

Hast du schon einmal erlebt, dass du schon lange etwas vor hast und du schiebst es immer wieder auf? Du hast viele andere Dinge zu tun und schaffst es nicht, dir aktiv einen Zeitraum frei zu schaufeln, um es endlich anzugehen. Das können kleine Dinge sein, wie Aufräumen, Aussortieren, einen Brief an jemanden schreiben. Es können aber auch größere Dinge sein, wie eine Fortbildung, einen Wohnortwechsel oder die Klärung eines Konflikts der schon lange unterschwellig schwelt.

Kennst du das, wenn du eines dieser Dinge geschafft hast, die du dir schon lange vorgenommen hast und du hast plötzlich die Frage im Kopf, warum du das nicht schon viel früher getan hast. Du hattest das Bedürfnis schon lange und merkst jetzt wie gut dir die Erfüllung des Bedürfnisses tut. Du kannst gar nicht mehr verstehen, wie du das so lange ausgehalten hast im vorherigen Zustand. Bei Trennungen gibt es das manchmal. Dann fragen wir uns nach der Trennung, wie wir das so lange ausgehalten haben. Oder wenn wir umgezogen sind, weil wir uns schon lange gewünscht haben auf dem Land zu leben. Hinterher können wir nicht mehr verstehen, was uns so lange davon abgehalten hat es gleich zu tun.

Offensichtlich müssen wir eine Hürde überwinden, um aus alten Gewohnheiten raus zu kommen.

Hast du auch etwas, was du schon lange machen wolltest? Etwas, was du ändern wolltest in deinem Leben? Dinge, die du aufgeschoben hast?

Erstelle eine Liste von diesen Dingen und ordne sie nach Priorität. Welche Veränderung ist dir von deiner Liste am wichtigsten?

In der folgenden Übung, die dir helfen soll im Hier und Jetzt zu leben und Dinge gleich zu tun, anstatt sie aufzuschieben, nutzt du den Blick aus der Zukunft auf die Gegenwart. Du schaust mit Abstand auf die heutige Situation. So kannst du den Bedenken vor der Veränderung die Wucht nehmen.

Stell dir vor, es sind ab heute drei Jahre vergangen. Du bist jetzt im Jahr 2023 und hast die Veränderung schon hinter dir. Es geht dir gut und du bist glücklich und zufrieden und das, was du immer schon tun oder verändern wolltest, ist gut gegangen. Schließe deine Augen und versetze dich ganz in diese schon gemeisterte Situation und in das gute, zufriedene Leben, das du dann führst. Überlege aus der Perspektive in 2023, was geholfen hat, es gleich zu tun? Was war notwendig, damit die Veränderung stattfinden konnte? Bei dem Wohnortbeispiel wäre die Frage konkret: Was hast du gebraucht, um aufs Land ziehen zu können? Was hat dir geholfen diesen Schritt zu gehen?

Liste dir alles auf, was dazu beigetragen hat und überlege im nächsten Schritt, indem du gedanklich in der bereits vollzogenen Situation bleibst, was wurde dadurch anders? Notiere dir, was sich verändert hat. Je detaillierter du dir alles aufschreibst, desto mehr trainierst du die Vorstellung von dem guten Zustand, indem du dich seit der Veränderung befindest. Stelle dir dann die Frage, was durch die Veränderung alles möglich geworden ist? Wie hat sich deine Gefühlslage, und wie dein Leben verändert?

Jetzt kehrst du wieder in den gegenwärtigen Moment zurück. Heute hat die Veränderung noch nicht stattgefunden. Du stehst noch davor, hast aber ein Gefühl dafür bekommen, was dadurch alles möglich wird und wer du dann sein wirst. Vielleicht hilft dir der Blick aus der Zukunft in die Gegenwart dabei, dass sich die Hürde jetzt kleiner anfühlt.

Wenn das noch nicht reicht, dann frage dich, wer Einwände haben könnte. Wer hat etwas dagegen und möchte verhindern, dass du diesen Schritt im Hier und Jetzt tust. Manchmal tauchen an der Stelle innere Verbote auf, oder Glaubenssätze wie: das macht man nicht. Das kannst du doch nicht einfach tun! Das ist egoistisch, wenn du das machst! Du denkst nur an dich, und was ist mit den anderen? Deinen Mitmenschen? Hier gibt es unendlich viele Bedenken, die auftauchen können.

Wichtig für dein Leben in der Gegenwart ist, dass du auf deine Bedürfnisse hörst. Natürlich kannst du nicht ohne Rücksicht auf Verluste tun, was dir Spaß macht. Dennoch kann kein anderer dein Leben so gestalten, wie du es brauchst. Dafür bist allein du verantwortlich und für viele Bedürfnisse gibt es Kompromisse, wenn sie mit den Bedürfnissen deiner Mitmenschen nicht überein passen. Vielleicht reicht ja auch ein Balkon, oder ein kleiner Schrebergarten, wenn du beruflich oder privat an die Stadt gebunden bist. Auch der Kompromiss setzt voraus, dass wir uns im jetzigen Moment überlegen müssen, was wir brauchen, um ein zufriedenes und erfülltes Leben zu leben.

Zusammenfassend kann man sagen: Das Leben in der Gegenwart fängt mit der eigenen Wahrnehmung der Situation an. Und es geht damit weiter, dass wir uns vorstellen können, wie groß der Gewinn ist, wenn wir es tun. So können wir die Hürde abbauen und unsere Vorstellungen auch umsetzen. Und so bleiben wir beweglich und lebendig.

Ich wünsche dir, den Mut und die Kraft, dein Leben jetzt zu leben. Alles, was du dazu brauchst, hast du in dir. Es ist dein Leben und keiner kann es so gut gestalten wie du!

Deine Maja Günther

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