Gedanken zum Thema Beziehungen

Beziehungen machen das Leben schöner, lebenswerter. Sie tragen zu unserem Glück bei.

Viele von uns wollen das Leben mit einem Menschen teilen. Es trägt dazu bei, dass wir das Leben als sinnvoll empfinden. Insofern ist es ein existentieller Wunsch von uns Menschen, ein Leben zu teilen.

Wir sprechen viel darüber, wer der oder die „Richtige“ sein könnte. Auch ein großes Thema sind soziale Netzwerke und die Frage wie wir uns kennen lernen. Ist es besser jemanden im Netz zu kontaktieren oder ihn direkt zu treffen.

Es gibt zahlreiche Theorien darüber, nach welchen Kriterien wir uns Partner suchen und welcher Charakter zu welchem passen könnte. Manche gehen davon aus, dass man sich „riechen“ können muss, um eine funktionierende Beziehung zu führen. Andere teilen Menschen nach ihren Charakterstrukturen ein und suchen den gegenteiligen Charakter zu ihrem eigenen. Andere schauen nach gemeinsamen Zielen und wollen mit jemandem leben, der ähnlich ist.

Wöchentlich kommen neue Artikel heraus über den „optimalen“ Partner oder Partnerin und es wird darüber diskutiert, wer unter welchen Umständen beziehungsfähig ist.

Jede dieser Sichtweisen geht davon aus, dass wir alles kontrollieren können. Es setzt voraus, dass wir genau wissen wer wir sind, wie wir funktionieren und was wir wollen vom Leben und dazu haben wir eine Vorstellung davon, wie der Andere sein soll, wie er sich sein Leben vorstellt und was er sich wiederum wünscht.

Wir gehen hier von einem enormen Wissen über uns und den Anderen aus und davon, dass eine vorher entstandene Vorstellung von einem Menschen und einem dazugehörigen Leben auch Wirklichkeit wird. Wir sprechen hier von Eventualitäten.

Wie oft im Leben kommt es vor, dass sich das alles so bewahrheitet, wie wir uns das vorher vorgestellt haben?

Haben wir vorher gewusst, wie sich genau unsere Beziehung entwickeln wird? Wie der Andere wirklich funktioniert? Wer was genau braucht, um glücklich zu sein?

Ahnen wir vorher, welche Probleme auftreten werden und wie wir damit umgehen werden?

War uns klar, was funktionieren wird? Haben wir gewusst was wir brauchen, um in der Beziehung zufrieden zu sein? Konnten wir mit Sicherheit sagen, ob wir den richtigen/die richtige Partner/in gewählt haben?

So manches Mal kommt es ganz anders, als wir denken, obwohl wir versucht haben darauf zu schauen – nach welcher Theorie auch immer- dass wir den Richtigen für uns finden.

Wir fragen uns dann: „wie konnte mir das passieren?“ Was habe ich falsch gemacht? Wie kann ich den Richtigen finden? Bin ich überhaupt beziehungsfähig?

Der Kreislauf an Selbstvorwürfen, Zweifeln und Gedankenspiralen setzt sich fort.

Es ist erstaunlich, wie lange wir Verhalten aufrecht erhalten, obwohl wir merken, dass es uns nicht weiter bringt.